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Akkreditierung für Datenschutz-Zertifizierungen: Was die aktuelle Entscheidung für Unternehmen bedeutet

Neue Möglichkeiten für geprüfte Datenschutz-Compliance

Mit der aktuellen Zulassung zur Durchführung von Datenschutzzertifizierungen auf Grundlage des Art. 42 DSGVO setzt die PwC Certification Services GmbH einen wichtigen Meilenstein für Unternehmen in Deutschland. Nachdem ein gemeinsames Akkreditierungsverfahren durch die zuständige Datenschutzaufsichtsbehörde und die Deutsche Akkreditierungsstelle erfolgreich abgeschlossen wurde, gibt es nun erstmals die Möglichkeit, anerkannte Zertifizierungsverfahren nach DSGVO durchlaufen zu lassen. Dies betrifft zunächst insbesondere Cloud-Dienstleister, da für den Nachweis der Compliance der sogenannte AUDITOR-Kriterienkatalog zum Einsatz kommt. Dieser Katalog wurde speziell zur Bewertung von Datenschutzmaßnahmen in Cloud-Umgebungen entwickelt und als Prüfstandard zugelassen.

Welchen Mehrwert bieten Zertifizierungen nach Art. 42 DSGVO?

Mit einer Zertifizierung nach Art. 42 DSGVO kann ein Unternehmen nach außen hin dokumentieren, dass seine Datenschutzmaßnahmen auf einem überprüften und anerkannten Niveau liegen. Damit erhalten Geschäftspartner und Kunden eine zusätzliche Orientierungshilfe bei der Auswahl vertrauenswürdiger Anbieter. Es ist jedoch wichtig, zu betonen, dass eine Zertifizierung nicht automatisch die Verantwortung für den ordnungsgemäßen Datenschutz überträgt. Die Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben bleibt weiterhin Aufgabe des Unternehmens selbst. Ähnlich wie bei anderen Zertifizierungen, zum Beispiel nach ISO 27701, dient das Zertifikat in erster Linie als guter Indikator für eine strukturierte Datenschutzorganisation. Für Compliance-Verantwortliche in werteorientierten Betrieben kann dies ein wichtiges Instrument sein, um Transparenz zu schaffen und den eigenen Qualitätsanspruch zu unterstreichen.

Chancen und Herausforderungen für mittelständische Unternehmen

Für mittelständische Unternehmen eröffnen sich damit neue Möglichkeiten, ihre Datenschutz-Compliance glaubhaft nach außen zu demonstrieren und Vertrauen bei Kunden sowie Geschäftspartnern zu stärken. Insbesondere im Bereich Ausschreibungen oder bei der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern kann ein anerkanntes Datenschutzsiegel zu einem Wettbewerbsvorteil werden. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich der Markt für solche Zertifizierungen entwickelt und wie die erhaltenen Zertifikate bewertet werden. Eine umfassende und transparente Kommunikation über Umfang und Aussagekraft der jeweiligen Zertifizierung bleibt für alle Unternehmen unerlässlich.

Fazit: Zertifizierung als Baustein einer ganzheitlichen Datenschutzstrategie

Die Möglichkeit, Datenschutzzertifizierungen durch akkreditierte Stellen durchführen zu lassen, schafft neue Perspektiven für die Praxis. Dennoch ersetzt das Zertifikat keine fortlaufende Überprüfung und Anpassung der internen Datenschutzprozesse. Unternehmen sind weiterhin verpflichtet, die Einhaltung aller Datenschutzanforderungen eigenverantwortlich sicherzustellen. Eine Zertifizierung kann daher einen wertvollen Beitrag zur Außendarstellung und internen Compliance leisten – sie ist jedoch stets im Kontext eines umfassenden Datenschutzmanagements zu betrachten.