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In der heutigen datengetriebenen Unternehmenslandschaft ist der Schutz personenbezogener Daten von entscheidender Bedeutung. Die Integration normativer Regelwerke, wie der ISO 27701, bringt Klarheit in die Verwaltung von Auftragsverarbeitern und die Kontrolle von Dienstleistern. Sie zielt darauf ab, Datenschutzmanagementsysteme (PIMS) in bestehende Managementstrukturen wie das Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) zu integrieren. Hierbei nehmen Auftragnehmer-Management und Dienstleisterkontrollen eine zentrale Rolle ein.

DSGVO und das Management von Auftragsverarbeitern

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verpflichtet Unternehmen dazu, sicherzustellen, dass ihre Auftragsverarbeiter ausreichende Garantien für den Schutz der verarbeiteten Daten bieten. Artikel 28 der DSGVO betont, dass Verantwortliche nur solche Dienstleister einsetzen sollten, die geeignete technische und organisatorische Maßnahmen umsetzen können. Diese Maßgabe stellt sicher, dass personenbezogene Daten unter Einhaltung hoher Datenschutzstandards verarbeitet werden. Daher sind regelmäßig Auditberichte oder Zertifizierungen erforderlich, um die Compliance der Dienstleister zu überprüfen.

Anforderungen der ISO 27701 an die Dienstleisterkontrolle

Die ISO 27701 ergänzt die ISO 27001 und bietet spezifische Anforderungen für das PIMS. Sie verlangt, dass Unternehmen klare vertragliche Vereinbarungen mit ihren Dienstleistern treffen. Diese Verträge müssen festlegen, ob und wie personenbezogene Daten verarbeitet werden, und welche Sicherheitsmaßnahmen die Dienstleister ergreifen müssen. Die Überwachung und regelmäßige Bewertung der Dienstleisterbeziehungen sind essenziell, um die Erfüllung dieser Anforderungen dauerhaft sicherzustellen.

Herausforderungen und praktische Umsetzung

In der Praxis besteht oft die Schwierigkeit, dass Datenschutzbeauftragte nicht immer frühzeitig über die Einbindung neuer Dienstleister informiert werden. Um dies zu beheben, ist es wichtig, interne Abläufe so zu gestalten, dass alle relevanten Informationen zur Datenschutzprüfung rasch zugänglich sind. Eine frühe Meldung neuer Dienstleister erleichtert die rechtzeitige Durchführung der notwendigen datenschutzrechtlichen Überprüfungen und stellt sicher, dass Compliance und Sicherheitsstandards von Beginn an eingehalten werden.

Integration in bestehende Managementsysteme

Organisationen, die bereits ein ISMS nach ISO 27001 implementiert haben, können das Auftragnehmer-Management nahtlos integrieren. Dies ermöglicht die optimale Nutzung der Synergien zwischen unterschiedlichen Standards und trägt zur effektiveren Umsetzung von Datenschutzanforderungen bei. Die Verbindung mit Qualitätsmanagementansätzen, wie in der ISO 9001 beschrieben, hilft zusätzlich bei der systematischen Bewertung der Dienstleister.

Zusammengefasst bieten die Anforderungen der ISO 27701 eine wertvolle Ergänzung zur DSGVO, indem sie detaillierte Leitlinien für das Datenschutzmanagement im Umgang mit Dienstleistern bereitstellt. Die Einrichtung eines robusten Auftragnehmer-Managements sowie regelmäßige Dienstleisterkontrollen tragen entscheidend dazu bei, das Vertrauen in die Datensicherheitsrichtlinien eines Unternehmens zu festigen.