Die Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) sind rasant, und mit ihnen steigen auch die Anforderungen an Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Systeme. Sowohl die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) als auch die KI-Verordnung (KIV) betonen die Notwendigkeit, dass Unternehmen, welche KI-Systeme entwickeln und einsetzen, eine klare und transparente Darstellung dieser Technologien sicherstellen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat kürzlich ein umfassendes Whitepaper veröffentlicht, das zentrale Aspekte der Transparenz von KI-Systemen beleuchtet und konkrete Handlungsempfehlungen bietet.
Herausforderungen und Anforderungen an die Transparenz von KI-Systemen
Transparenz ist essenziell, um Vertrauen in KI-Systeme zu schaffen und deren Nutzung sicher und verantwortungsvoll zu gestalten. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die sogenannte “Blackbox”-Eigenschaft von KI-Systemen zu durchdringen. Nutzer haben häufig keinen Einblick in die internen Entscheidungsprozesse der Algorithmen und können die Ergebnisse daher oft nicht nachvollziehen. Dies erschwert es, die Vertrauenswürdigkeit und Richtigkeit der gewonnenen Daten und Entscheidungen zu beurteilen.
Das BSI-Whitepaper hebt hervor, dass Transparenz nicht nur für Endnutzer, sondern auch für verschiedene andere Interessengruppen – wie Entwickler, Unternehmen und Regulierungsbehörden – von entscheidender Bedeutung ist. Diese Akteure haben unterschiedliche Anforderungen und Erwartungen an Transparenz, was die Komplexität weiter erhöht.
Kernpunkte der KI-Verordnung zur Transparenz
Die KI-Verordnung kategorisiert KI-Systeme je nach Risiko in verschiedene Stufen, wobei Hochrisiko-Systeme, wie biometrische Identifizierung und kritische Infrastrukturen, strengen Transparenzanforderungen unterliegen. Diese Systeme müssen umfassende Dokumentationen und Gebrauchsanweisungen bereitstellen, die detaillierte Informationen über die Funktionsweise und die Entscheidungen der KI enthalten. Niedrigere Risikostufen, wie etwa Chatbots und einfache Empfehlungssysteme, unterliegen hingegen weniger strengen Vorgaben.
Um die Transparenzanforderungen der KI-Verordnung praktisch umzusetzen, formuliert die Kommission nach Artikel 50 der KIV Leitlinien, die Unternehmen unterstützen sollen. Auch Sanktionen bei Nichtbeachtung der Verordnung sind in Artikel 99 festgeschrieben, was die Relevanz der Einhaltung dieser Vorgaben unterstreicht.
Chancen und Risiken durch mehr Transparenz
Transparenz in KI-Systemen bietet viele Chancen, wie die Erhöhung der Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen und die verbesserte Kontrolle von möglichen Fehlfunktionen oder unfairen Ergebnissen. Sie stellt eine wesentliche Grundlage für Vertrauens- und Akzeptanzprozesse dar und kann wesentlich zur Identifizierung und Minimierung von Risiken beitragen.
Allerdings birgt Transparenz auch Gefahren. Die Offenlegung der Funktionsweise von KI kann Angreifern neue Möglichkeiten bieten, Systeme zu kompromittieren. Zudem besteht die Gefahr der “Pseudotransparenz”, bei der Informationen manipuliert und falsch dargestellt werden, was das Vertrauen in die Technologie eher untergraben könnte.
Fazit: Ein ausgewogenes Transparenzkonzept
Das BSI-Whitepaper betont, dass Transparenz in der KI-Entwicklung und -Anwendung ein zweischneidiges Schwert ist, das mit Vorsicht gehandhabt werden muss. Ein ausgewogenes Konzept, das sowohl die Notwendigkeit von Offenheit als auch die Sicherheitsaspekte berücksichtigt, ist entscheidend. Nur so kann ein nachhaltiges Vertrauen in KI-Systeme aufgebaut werden, das den unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten gerecht wird.
Die “legitimis GmbH” unterstützt mittelständische Unternehmen dabei, ein solch ausbalanciertes Transparenzkonzept zu entwickeln und umzusetzen, um sowohl rechtlichen Vorgaben gerecht zu werden als auch die Sicherheit und das Vertrauen in KI-Anwendungen zu gewährleisten.